Ich hab schon so viel gemacht, ich war bei Seminaren, ich meditiere regelmäßig, ich hab Familienaufstellung gemacht, ich mache Vergebungsrituale – und doch hat sich IN MIR nicht wirklich viel verändert. Trotz alle dem scheine ich in meinem Leben in einer ständigen Wiederholungsschleife zu stecken und kann mir nicht erklären warum.
Vor allem in Zeiten in denen wir mit großen Herausforderungen konfrontiert werden und uns mit unserem Alltag und UNS SELBST total überfordert fühlen sehnen wir uns nach etwas oder jemandem, in dem wir Halt finden können.
Das sind dann oft diese Momente in denen wir uns Fragen wie z. B. „warum passiert mir das?“, „wer bin ICH?“ usw. stellen und wir zu der Spiritualität „hingezogen“ werden – und das ist auch gut so.
Denn wenn wir diesen Weg gehen, dann kommen wir unserem WAHREN SELBST Schritt für Schritt näher und erkennen, was wir alles NICHT sind – sofern wir bereit sind uns ALLES anzuschauen und uns auch den „Schatten“ IN UNS zu widmen.
Aus meiner Sicht ist Wort Spiritualität in den letzten Jahren so massiv dafür benutzt worden um Menschen auf einen Weg zu führen, der sie eher WEITER WEG als zu SICH und zu GOTT führt – und es werden UNSUMMEN an Geld damit verdient, Menschen weiter in dieser Schleife zu halten.
Die Angst davor, dass erlebte Trauma anzuschauen oder der Schmerz des evtl. erlebte Schicksalsschlags fühlen sich erstmal so bedrohlich an, dass wir UNBEWUSST vielleicht erstmal einen Umweg wählen.
Aussagen wie z. B.
können da sehr positiv sein, denn sie helfen, die angestaute Wut, die tiefsitzende Traurigkeit, das unterdrückte Schamgefühl, die Schuldgefühle und den Wunsch nach Nähe und WAHRER Verbundenheit zu überdeckeln.
Aus meiner Sicht sage ich ganz klar NEIN!
Denn es ist eine innere Abwehrhaltung, die uns davon abhalten möchte unseren Gefühlen, Erfahrungen und Bedürfnissen Raum zu geben.
Wenn wir all diesem, was sich zeigen, gefühlt und geheilt werden möchte, keinen Raum geben und durch eine „pseudo“ positive Haltung all das weiterhin unterdrücken laufen wir Gefahr, uns noch mehr zu verlieren und „flüchten“ aus der Verantwortung.
Die „Spiritualität“ dient in so vielen Fällen dafür den Schmerz nicht fühlen zu müssen, den wir oft schon seit unserer Kindheit in uns tragen.
Da es sehr verleiten kann sich eine „Scheinwelt“ zu flüchten, kann die Spiritualität uns hier im Weg stehen und teilweise auch zu einer Gefahr werden.
Denn nur wenn wir uns der Dunkelheit IN UNS stellen und unsere seelischen Wunden heilen, können wir ein WAHRHAFTIG glückliches Leben führen.
Solltest Du für Dich erkennen, dass Du evtl. in diese Vermeidungsstrategie geraten bist, dann ist es in erster Linie WICHTIG, dass Du sehr mitfühlend mit Dir bist.
Sich auf dieses Konzept einzulassen ist ein Schutzmechanismus, vor allem wenn Trauma im Hintergrund wirkt.
Das sich Einlassen auf die Ängste, die traumatischen Erfahrungen und die Probleme, die dadurch entstanden sind, wirkt so bedrohlich, dass es viel leichter scheint, sie zu umgehen.
Das zu erkennen und auch zu verstehen ist WICHTIG wenn Du WIRKLICH heilen, Dich aus Deinen Ängsten und Mustern befreien und Dich weiter entwickeln möchtest.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leicht es ist sich in diesen „spirituellen Vermeidungsstrategien“ zu verlieren.
Anstatt in die Eigenverantwortung zu gehen werden die Herausforderungen an eine „höhere Instanz“ abgegeben. Immer in der Hoffnung, dass sich alles von selbst wandelt – wenn ich nur lange genug meditiere, meine Sorgen und Ängste mit was auch immer flute und meine Schwingung immer schön hoch halte.
Das kann auch eine Zeit lang gelingen, doch nachhaltig ist es ganz sicher nicht!
Vor allem dann, wenn wir Trauma in unserem Körper gespeichert haben und die Spiritualität genutzt wird um das Erlebte zu verdrängen hindert es uns daran, die Erlebnisse zu verarbeiten, sie zu überwinden und uns weiter zu entwickeln.
Nur wenn wir unseren Körper und unseren Geist als GANZES sehen kann unsere Seele sich WIRKLICH entfalten.
Wenn ungeheiltes Trauma im „Hintergrund“ aktiv ist, dann sind wir uns von uns selbst, von unserer Umwelt und von Gott „abgetrennt“ und können die Verbundenheit nicht FÜHLEN.
Damit all das geheilt und die Verbundenheit wieder FÜHLBAR wird braucht es die Bereitschaft, sich auf das Empfinden des Körpers und die unterdrückten Gefühle einzulassen und sie wahrzunehmen.
Denn nur so können wir u. a. unsere Verhaltensmuster erkennen und sie verändern.
ALLES was nicht WIRKLICH verarbeitet und geheilt wurde, ist in unserem Körper „abgespeichert“ und unser Nervensystem wird uns immer wieder daran erinnern und uns in die alten und bekannten Muster zurück führen.
Auch aus diesem Grund ist es so wichtig, dass man keine Umwege mehr sucht und sich dem Prozess der Transformation WAHRHAFTIG hin gibt.
Ich weiß, die Angst in die Tiefen abzusteigen und sich seine EIGENE Dunkelheit anzuschauen – vor allem, wenn mann sich immer nur dem Licht zugewandt hat – das macht Angst – doch ist es der einzige wahre Weg der uns in ein helles, freudvolles Leben führt.
Wir sind auf diesem Weg göttlich beschützt und bekommen all die Hilfe und Unterstützung die wir brauchen!
Wenn Du erkannt hast, dass Du Dich in den spirituellen Vermeidungsstrategien „verlaufen“ hast dann
Mache Dir immer wieder bewusst, der Weg der Vermeidung war ein Schutzmechanismus den Du jetzt, wo Du es erkannt hast, nicht mehr benötigst – wenn Du DEINEN WEG gehst.
Ich selbst brauchte wohl erst einen kompletten Zusammenbruch um zu erkennen, was ich durch meine Vermeidungsstrategie nicht sehen WOLLTE bzw. KONNTE.
Ich wünsche mir, dass ich mit meiner Erfahrung einen Teil dazu beitragen kann, dass es bei Dir nicht so weit kommt!
WAHRE Spiritualität bedeutet sich selbst zu erkennen, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und die Wunden zu heilen, die uns daran hindern unser WAHRES ICH zu leben.