Mein altes ICH
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In den ersten 40 Jahren meines Leben hatte ich gelernt die verschiedensten Masken zu tragen. Nach Außen sollte es den Anschein erwecken, dass es mir gut geht und ich selbstbewusst und stark durchs Leben gehe.
In Wahrheit war ich jedoch alles andere als das. Aufgrund meiner Überzeugung nicht "gut genug" zu sein steckte ich voller Selbstzweifel und Schuldgefühle.
Traumatische Erlebnisse in meiner Kindheit und Jugend führten dazu, dass ich massive Verlustängste entwickelte. Die Angst vor Menschen bzw. von ihnen verletzt zu werden ließen mich hart und unnahbar werden.
Die ganzen Verletzungen haben dazu geführt, dass ich dauerhaft damit beschäftigt war ALLES unter Kontrolle zu halten - mein Leben, mein Auftreten im Außen und die Menschen, die in meinem Umfeld waren.
Durch all das, was ich soviele Jahre verdrängt und in mich "hineingefressen" hatte, wurde ich immer unglücklicher und in der Folge auch krank.
Der Tod war von Kindheit an mein ständiger Begleiter.
Die Menschen, mit denen ich mich tief verbunden fühlte haben mich "verlassen" und sind auf "die andere Seite gegangen. Dieser Schmerz war für mich fast unerträglich.
Der Tod meines geliebten Freundes im Jahr 2010 lies mich dann innerlich komplett zusammenbrechen. Es fühlte sich an, als würde ich den Halt im Leben verlieren. Rückblickend gesehen war es der Moment der dazu führte, dass ich endlich die Kontrolle aufgeben und mich auf den Weg der spirituellen Heilung begeben konnte.
Mein neues ICH
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Wenn ich zurückblicke dann empfinde ich tiefe Liebe und Mitgefühl für mein "altes ICH".
Heute weiß ich, dass die "kleine" Nicole - mein inneres Kind - aufgrund der nicht verarbeitetenden Erfahrungen und meiner verletzten Seele nicht wirklich erwachsen werden konnte und ich - noch nicht mal ansatzweise - erahnen konnte, welches Potential WIRKLICH in mir schlummert.
Wenn ich zurück blicke erkenne ich wie wertlos ich mich gefühlt habe. Oft habe ich Dinge getan, nur um die Erwartungen Anderer zu erfüllen und habe mich dabei immer weiter von MIR SELBST entfernt. Heute fühle ich tiefe Wertschätzung für mich selbst, da ich den Mut aufgebracht habe mich auf "meinen Seelenweg" zu begeben und die "dunkle Nacht der Seele" zu durchleben.
Ich habe aufgehört gegen mich selbst und das Leben zu kämpfen und habe mich voll und ganz der spirituellen Welt geöffnet und mich diesem Prozess hingegeben.
Ich weiß, dass das Leben mit dem Tod nicht beendet ist und das die Seelen weiterhin unter uns sind, um uns zu unterstützen.
Ich durfte erfahren, dass - wenn man ALLES verliert - es nicht bedeutet, dass man am Ende ist sondern, dass sich ALLES neu ordnet und gestaltet.
Mein Leben habe ich mir, nachdem ich alles verloren hatte, vollkommen neu aufgebaut. Auch jetzt, wo wir ALLE durch eine sehr herausfordernde Zeit gehen, gehe ich diesen Weg sehr bewusst und im vollen Vertrauen, dass mich meine Seele führt.