Kränkungen können jeden von uns ganz tief treffen – sie können sich anfühlen wie eine schallende Ohrfeige oder ein fester, tiefer Schlag in die Magengrube.
Da die meisten Menschen nicht gerne darüber sprechen, wenn sie sich gekränkt fühlen, ist es in unserer Gesellschaft leider so, dass Kränkungen als diesese oft garnicht wahrgenommen werden.
Das kann unter anderem der Grund sein, warum Kränkungen mittlerweile zu einem festen Bestandteil der „Gesellschaft“ geworden sind.
Die Kränkung an sich ist keine Krankheit sondern ein eher „schleichender“ Prozess, der sich von Kindheit an – wie ein roter Faden – durch unser Leben zieht und unser Leben als Erwachsene massiv beeinflussen kann.
Doch wenn Kränkungen nicht verarbeitet und geheilt werden, dann können sie im Laufe unseres Lebens zu Krankheiten führen.
Im Laufe meines eigenen Heilungsweges wurde mir bewusst, dass einer meine tiefsten Wunden die der Jahrzehnte langen Kränkungen war.
Eine Kränkung bedeutet, dass wir tief in unseren Gefühlen und unserer Würde verletzt wurden und das dadurch unser Selbstwertgefühl, aber auch unser Gerechtigkeitssinn sehr stark erschüttert wurden.
Die Kränkung hat noch einige „Partner“ die mit ihr einher gehen und noch viel tiefgreifender sind.
Wenn wir in unserer Kindheit sehr oft
erfahren haben, dann hat das einen sehr starken Einfluss auf unser Selbstwertgefühl und wie wir uns heute, als Erwachsene selbst sehen.
Doch die MASSIVSTES Form der Kränkung ist die DEMÜTIGUNG – die totale Erniedrigung – die unser WAHRES ICH überschüttet und uns, wenn es nicht erkannt und geheilt wurde, in die Depression, in Süchte, in den Suizid oder in die Gewalt führen können.
Vor allem als Kind steht man diesen Kränkungen, Demütigungen und diesem“Machtmissbrauch“ völlig hilflos gegenüber und hat im Grunde keine andere Wahl, als SICH SELBST aufzugeben und ÜBERLEBENSSTRATEGIEN zu entwickeln, die uns helfen sollen, sich „irgendwie“ in diesem Leben zurechtzufinden.
Wenn wir das Glück hatten, dass wir in einem Umfeld aufgeWACHSEN sind wo wir WILLKOMMEN waren, wo wir uns ENTWICKELN durften, wo wir uns BEDINGUNGSLOS geliebt fühlten haben und wo man uns genauso so akzeptiert hat wie wir sind, dann wurde dadurch unser Selbstwertgefühl gestärkt und Kränkungen spielen nicht wirklich eine große Rolle in unserem Leben.
Waren unsere Erfahrungen aber genau das Gegenteil und kam evtl. noch Gewalt und Missbrauch – sei es körperlich und/oder emotional – hinzu, dann wurde ein Teil unserer Seele MASSIV verletzt.
Diese tiefe Verletzung tragen wir uns – und diese zu heilen ist, aus meiner Sicht, die WICHTIGSTE die geheilt werden MUSS.
Denn genau diese Wunde hindert uns daran, dass wir liebevolle, respektvolle und authetische Verbindungen aufbauen können.
Manchmal kann ein Satz, eine Reaktion, ein „schiefer“ Blick oder eine Handbewegung unseres Gegenübers ausreichen, dass wir uns getroffen, angegriffen und verletzt fühlen – und je näher uns der Mensch steht um so heftiger fühlt sich dieser Schmerz dann an.
Es kann sich dabei tatsächlich um eine abwertende und kränkendende Situation handeln, doch es kann auch sein, dass die abgespeicherten Erinnerungen – der ANTEIL des Wächters IN UNS – „angetriggert“ wird und „Gefahr“ vermittelt und sofort in die angenommene „Überlebensstrategie“ geht um uns zu „schützen“.
Der Zweifel an UNS SELBST, Scham- und Schuldgefühle, die Wut auf diejenigen, die uns das angetan haben, die Angst vor weiteren Kränkungen und die Verdrängung all dieser Gefühle können dazu führen, dass
Wenn diese Kränkungen aus unserer Vergangenheit nicht geheilt wurden, dann beeinflussen sie uns auch heute noch.
Denn all das ist in unserem Gehirn und vor allem in unserem Nervensystem gespeichert und so befinden wir uns INNERLICH in einem ständigen „Kampf- und Flucht Modus“ – der uns immer wieder – aus Angst vor weiteren Verletzungen – antreibt, aus Verbindungen zu flüchten oder mit Wut, Aggressivität oder gar Gewalt zu reagieren.
Gerade dann, wenn unser Selbstwertgefühl in unserer Kindheit massiv herunter gedrückt wurde halten wir Gefühle wie z. B.
sehr schwer aus und wir versuchen ständig es allen recht zu machen und „perfekt“ zu sein.
Und gerade dieser INNERE DRANG alles PERFEKT machen zu wollen ist der Anteil IN UNS, der ständig Kränkungen anzieht.
Unser Bedürfnis nach Liebe, Wertschätzung und Anerkennung ist so groß, dass wir – auf Grund der Kränkungen in unserer Kindheit – oft garnicht erkennen können, wie sehr wir selbst oft die „Täter – Opfer“ Rolle tauschen.
Die Angst vor Kritik, Ablehnung oder das Gefühl nicht gesehen zu werden kann so stark sein, dass wir selbst narzisstische Züge in uns entwickelt haben und/oder emotional verbittern – und so Menschen, die uns diese ersehnte Liebe und Wertschätzung entgegen bringen, nicht wahrnehmen können.
Vor allem die tief verdrängten und ungeheilten Kränkungen schwächen unseren Körper enorm.
Das Gefühl nicht dazu zu gehören, sich abgelehnt und einsam zu fühlen, nicht gut genug zu sein und der Drang ALLES richtig zu machen oder gegen etwas kämpfen zu müssen, schwächt UNS SELBST und unseren KÖRPER!
können ein Hinweis des Körpers darauf sein, dass man eine innerliche Angst in sich trägt, man sich klein macht, nicht aufrecht ist bzw. sich nicht zugesteht sich aufzurichten.
Auch hinter
können Kränkungen bzw. Demütungen als Ursache liegen.
In erster Linie geht es darum, sich diesen Kränkungen oder gar Demütigungen aus der Vergangenheit BEWUSST zu werden und die dazu gehörigen Gefühle wie Schmerz, Wut, Enttäuschung, Trauer zuzulassen, damit sie einen Kanal RAUS AUS DEM KÖRPER finden.
Atme während des FÜHLENS ganz tief durch die Nase in Deinen Bauch ein und durch den Mund wieder aus und richte Deinen Körper dabei auf.
Beobachte dabei Deinen Körper ganz ACHTSAM in welchen Bereichen er mit Druck oder Schmerz reagiert und in welchen Bereichen er sich KLEIN macht.
Beobachte, ohne zu werten und lass die Gefühle fließen ohne sie zu unterdrücken.
Geh in Dich und finde den Ursprung der Kränkungen.
können dazu geführt haben, dass sich IN DIR ein völlig falsches Selbstbild entwickelt hat.
Sprich mit Menschen bei denen Du Dich sicher fühlst, denen Du vertraust und die Dir liebevoll zugewandt sind über Deine Kränkungen oder Demütigungen aus Deiner Vergangenheit.
Reflektiere Deine Vergangenheit klar und sei dabei vollkommen ehrlich, ohne etwas herunter zu spielen oder es zu verleugnen.
Denn wenn der Ursprung nicht erkannt und die damit zusammenhängen Gefühle IN DIR nicht verarbeitet wurden, finden wir uns immer wieder in Abhängigkeiten und die Muster der Kränkungen wiederholen sich immer und immer wieder.
Nimm Deine Verletzlichkeit an
Denn nur durch das Annehmen kann Heilung geschehen.
Sei sehr sanft und mitfühlend mit Dir selbst und mache Dir immer wieder BEWUSST, dass Du liebenswert und richtig bist, genauso wie DU bist. Je mehr Du Dich mit Deinem WAHREN SELBST verbindest und die Wunden IN DIR heilen können umso mehr verlässt Du die alten Muster und Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entwickelt sich IN DIR.
Mach Dir Deine Werte und Bedürfnisse bewusst und lerne Grenzen zu setzen
Je mehr Du Dir Deinen Werten und Bedürfnissen bewusst bist, je mehr Du erkennst wer Du bist und wer Du NICHT bist, umso leichter wird es Dir fallen innere wie auch äußere Grenzen zu setzen.
Eine starke Verbindung zu Deinem WAHREN SELBST schützt Dich, dass Du Dich selbst verleugnest, Dich anderen unterwirfst oder verrätst und verhindert, dass Du in abhängigen Verbindungen bleibst, Dich ausnutzen lässt oder andere Menschen brauchst um Deinen Mangel nicht fühlen zu müssen – somit kannst Du auch immer mehr die Grenzen anderer Menschen viel besser akzeptieren und erkennen, dass ihr „Nein“ keine Ablehnung Dir gegenüber ist.
Mit jedem Schritt der Heilung Deiner Wunden lösen sich die Muster der Kränkungen und Du ziehst immer mehr Menschen an die DICH sehen und wertschätzen und mit denen Du Verbindungen auf AUGENHÖHE leben kannst!
Wenn die Wunden der Kränkungen oder gar Demütigungen sehr tief sind und Du nicht sicher bist ob Du da alleine hinschauen möchtest bzw. kannst, dann scheue Dich nicht, Dich von einem (auf Trauma spezialisierten) Psychologen, Therapeut oder Coach unterstützen zu lassen.