Du sollst Vater und Mutter ehren

Die Sucht nach Anerkennung
24/08/2024
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Damit wir Menschen eine Art „Leitfaden“ für unser Leben haben hat Gott uns die 10 Gebote gegeben.

Eines dieser Gebote ist das 4. Gebot „Du sollst Vater und Mutter ehren“.

Nicht jeder Mensch ist verheiratet, hat eigene Kinder oder Geschwister, jedoch Eltern haben wir ALLE und JEDER Mensch hat seine ganz eigenen Erfahrungen mit seinen Eltern gemacht.

Inspiriert durch eine sehr nette Email, die ich vor einigen Tagen bekommen habe, möchte ich gerne meine Erkenntnis, was dieses Gebot betrifft, mit Euch teilen.

Sinngemäß ging es in der Email darum, dass dieses 4. Gebot so tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist und viele Menschen sich dadurch nicht trauen negative Gefühle gegenüber ihren Eltern zuzulassen, wobei dieses doch so wichtig ist, damit Trauma heilen kann.

Auch ich bin der Meinung, dass dies so ist. Denn dieses Gebot hat man viele Jahunderte dafür benutzt Kinder emotional unter Druck zu setzen und sie zum „Gehorsam“ zu zwingen. Über viele Generationen hinweg hat man diese „Züchtigung“ weitergegeben doch ich glaube, dass es hierbei um etwas viel Größeres geht.

Aus meiner heutigen Sicht geht es Gott in erster Linie nicht nur darum, dass mit diesem Gebot die Kinder in die „Pflicht“ genommen werden, sondern auch die Eltern.

Vor allem Menschen die nicht wirklich liebevolle Eltern hatten, denen schlimmes angetan wurde oder die von ihren Eltern im Stich gelassen wurden, diese Menschen tun sich sehr schwer mit diesem Gebot – und ich bin sicher, dass Gott das von Anbeginn an wusste und dieses Gebot deswegen nicht heißt: „Du sollst Vater und Mutter lieben“

Denn einen Vater zu lieben der gewalttätig, missbrauchend oder abwesend war, eine Mutter zu lieben die ihr Kind missachtet oder gedemütigt hat, dass ist schwer – und ich bin sicher, dass Gott das weiß.

Aus meiner heutigen Sicht glaube ich auch nicht, dass dieses Gebot sich grundsätzlich nur an minderjährige Kinder richtet, die sich der oft unmenschlicher Autorität der Eltern unterwerfen sollen. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass es sich an uns, als erwachsene Töchter und Söhne, richtet.

Vater und Mutter zu ehren bedeutet, sie nicht zu verachten und sie abzuwerten, sondern sie zu respektieren. Sie zu respektieren bedeutet sie zu würdigen und zu achten – jedoch soll das nicht in einer Art Unterwürfigkeit sein.

Das 4. Gebot ist aus meiner Sicht jedoch nicht nur ein Gebot, in dem das „Kind“ schuldig werden kann, sondern auch die Eltern

Vater und Mutter zu ehren hat etwas mit Würde, Achtung und Respekt zu tun.

Doch wie soll das gehen, wenn man von von seinen Eltern geschlagen, gedemütigt und missbraucht wurde?

Wenn über Generationen die Eltern Macht über ihre Kinder ausübten, dann wird sich das auf die nächsten Generationen übertragen. All dies geht so lange, bis eine(r) in dieser Ahnenlinie das erkennt und STOP sagt.

Und genau dieses STOP wird eine massive Auswirkung auf die nächste Generation haben, denn ab hier beginnt die Heilung und auch Eltern können dann in diesem Gebot lernen, dass sie sich so verhalten sollen, dass es ihrem Kind leicht fällt sie zu lieben.

Damit nicht noch mehr Schaden angerichtet und Schuld angehäuft wird, kann es durchaus hilfreich sein, dass sich ein Kind von seinen demütigenden oder gar schlagenden Eltern zurückzieht oder ganz abwendet – denn aus meiner Sicht geht es Gott um Ehre und Anerkennung und nicht darum uns zu drohen!

In ALLEM was Gott uns durch die Bibel sagt erkennt man, wie sehr er die Menschen liebt und wie sehr er möchte, dass WIR das erkennen und verstehen und uns dahingehend verändern, dass LIEBE in unseren Familien ist.

Damit wir von all dieser Schuld und dem Schmerz befreit werden gab Gott uns seinen Sohn Jesus Christus!

Er kam auf diese Erde um uns aufzuzeigen, um was es WIRKLICH geht.

Wer mittlerweile selbst eigene Kinder hat weiß, dass man als Eltern viele Fehler macht – und wer sein Leben an Jesus übergeben hat bereut diese Fehler zutiefst.

Sich seiner eigenen Schuld bewusst zu sein und die VERGEBUNG bei Jesus zu suchen ist DER wichtige Schritt, damit das eigene Herz heilen kann.

Je mehr man sich mit seinem eigenen Schmerz Jesus öffnet und je tiefer die Verbindung zu ihm wird, um so klarer wird die die Erkenntnis dafür, dass auch unsere Eltern so gehandelt haben, wie sie es von ihren Eltern „gelernt“ haben.

Wer ohne Liebe aufgewachsen ist weiß nicht wie man Liebe weiter gibt

Diese Erkenntnis ist keine Entschuldigung dafür, was einem angetan wurde. Es hilft aber vieles besser zu verstehen.

Sobald man sich für das Erfahrene mit den Eltern und den dazugehörigen Gefühlen öffnet und mit all diesem Schmerz sich an Jesus wendet und IHN darum bittet, dass er die Beziehung zu den Eltern heilen soll wird ER es tun!

Das alles geschieht natürlich nicht von heute auf morgen, diese Heilung ist ein Prozess. Jedoch wird schnell klar, dass es dauerhaft nicht die Lösung sein kann die Eltern ein Leben lang für ihre „Taten“ zu verurteilen, selbst dann nicht, wenn sie aktuell nicht in der Lage sind in irgendeiner Form einsichtig zu sein.

Gerade dann, wenn die Eltern älter werden und Hilfe brauchen hilft uns Jesus dabei zu erkennen, dass WIR bei IHM/GOTT Gnade gefunden haben und uns ALLE Schuld vergeben wurde!

Wenn UNS ALLE Schuld vergeben wurde, wie vermessen wäre es dann, wenn wir unseren Eltern nicht vergeben würden?

Wie gesagt ist das ein Prozess, der nicht von heute auf morgen stattfindet

In erster Linie geht es darum für sich selbst FRIEDEN MIT GOTT zu machen und Jesus anzunehmen, denn nur durch IHN wird uns JEDE SÜNDE vergeben.

Nur wenn wir selbst erkennen wie groß Gottes Gnade ist können wir selbst gnädig anderen Menschen gegenüber – und vor allem unseren Eltern sein -.

Vor allem dann, wenn man selbst eigene Kinder bzw. Enkelkinder hat und auch schon etwas älter ist. sollte man sich selbst die Frage stellen wie man selbst gerne sein möchte.

  • will ich eine Mutter oder ein Vater sein der/die will, dass die Kinder so sind wie man sich selbst das vorstellt?
  • will ich eine Mutter/ein Vater sein, die aus Pflichtgefühl besucht werden?
  • will ich eine Oma/ein Opa sein der/die nur fordert und Erwartungen erfüllt haben möchte?

Oder will ich ein liebevoller Mensch sein, der seine (Enkel)Kinder GENAUSO liebt wie sie sind. Der Gott von Herzen DANKBAR ist für dieses GESCHENK ist und der sich, mit Gottes Hilfe, dahingehend entwickeln möchte, dass die (Enkel)Kinder einem gerne anrufen bzw. das Gespräch suchen, weil man gut zuhören kann und sie wissen, dass man ihre Sorgen/Nöte/Bedürfnisse ernst nimmt?

Will ich eine Mutter/ein Vater sein, der/die von ihren Kindern gerne besucht wird und sie gerne Zeit mit einem verbringen – weil sie wissen, dass sie dort von Herzen willkommen und gewertschätzt sind?

Das sind Fragen, die sich jeder für sich selbst stellen muss.

Die Eltern sollen auf JEDEN FALL geehrt und gewürdigt werden – alleine schon dafür, dass sie uns geboren haben – und sie sollen sich so verhalten, dass es ihren (Enkel)Kindern leicht fällt sie zu lieben.

Aus meiner Sicht ist dieses 4. Gebot ein Gebot das auf Gegenseitigkeit beruht. WÜRDE wird uns von Gott nicht nur zugesprochen, wir sollen uns auch so verhalten, dass wir es VORLEBEN!