Bist Du traumatisiert?

Seelenplan – haben wir unser Leben selbst gewählt?
13/04/2024
Sektenähnliche Gruppen erkennen
01/06/2024
Show all

Mit einem Trauma durchs Leben zu gehen ist vergleichbar mit einem sehr langem Wanderweg auf dem man einen viel zu schweren Rucksack auf dem Rücken trägt.

Je länger man läuft um so mehr schwinden die Kräfte, jedoch denkt man, dass der Weg lang und zu anstrengend ist, doch man kommt nicht auf den Gedanken sich der Last aus dem Rucksack zu befreien.

Traumatische Erfahrungen sind Erlebnisse, die uns tief erschüttert bzw. verletzt haben und die meist sehr lange in die hinterste Ecke in unserem Unterbewusstsein „vergraben“ wurde. Doch irgendwann kommt dieser Moment, in der Licht in diese „Ecke“ leuchtet und all das „vergrabene“ hervor tritt.

Leider wird das Thema Trauma noch immer so sehr umgangen, so dass sich viele Menschen nicht bewusst sind welch schweren Rucksack sie mit sich tragen.

Was ist ein Trauma?

Das Wort Trauma ist die griechische Bedeutung für „Wunde“. Das bedeutet, dass wir etwas erlebt haben was unsere Seele zutiefst verletzt bzw. unseren Geist enorm überfordert hat.

Es gibt verschiedene Formen von Trauma wie z. B. auch durch Unfälle, Krieg oder andere Schockerlebnisse die sich traumatisierend auswirken können.

Ich möchte hier jedoch auf das Trauma eingehen das wir erfahren, wenn wir in einer dysfunktionalen, toxischen bzw. narzisstischen Familie aufwachsen und welche Folgen sich daraus im Laufe unseres Leben zeigen.

Anzeichen von Trauma auf der emotionalen Ebene

Kennst Du solche Situationen in denen Du aus unerklärlichen Gründen sehr heftig reagierst?

Das kann ein bestimmter Blick, Worte oder eine Geste Deines Gegenübers, bestimmte Orte, Gerüche oder ein Geräusch sein, dass Dich plötzlich wütend, traurig oder ängstlich werden lässt und Du Dir oft nicht wirklich erklären kannst warum Du so heftig reagierst.

Solche Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass in Dir, tief vergraben im Unterbewusstsein, ein Trauma „schlummert“ und solche Gegebenheiten Erinnerungen an das Erlebte hervorrufen.

Leidest Du vielleicht unter Schlafstörungen und/oder Alpträumen oder hast Du Angst vor der Dunkelheit, kannst Du nicht bei geschlossener Schlafzimmertür schlafen oder zeigen sich Ängste beim zu Bett gehen?

Auch das können Anzeichen eines verdeckten Traumas sein, denn vor allem Nachts versucht unser Körper und unsere Seele das Erlebte zu verarbeiten.

Wir alle brauchen hin und wieder Zeiten in denen wir uns zurück ziehen, um in der Stille zu sein. Wenn es jedoch so ist, dass Du soziale Kontakte meidest und nur noch für Dich alleine bist dann könnte das ein Anzeichen sein, dass Dein Unterbewusstsein Dich vor weiteren schmerzhaften Situationen schützen möchte.

Hast Du Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen und/oder Dich länger auf etwas zu konzentrieren? Fühlst Du Dich überfordert oder gar wie erstarrt wenn „bedrohliche“ Schreiben von Ämtern oder anderen Stellen kommen?

Kannst Du z. B. Rechnungen nicht öffnen weil in Dir ein Angstgefühl ist bzw. Du das Gefühl hast das nicht regeln zu können?

Trauma kann uns so sehr beeinflussen, dass wir nur eingeschränkt in der Lage sind Informationen zu verarbeiten bzw. auf Ereignisse zu reagieren. In bestimmten Situationen ist es dann so, dass wir überhaupt nicht mehr klar sehen können bzw. uns völlig hilflos fühlen.

Nimm Dir die Zeit und reflektiere Dich

Erkennst Du bestimmte Anzeichen bei Dir?

Das Erkennen und das Verstehen sind die ersten Schritte hin zur Heilung.

Wenn Du Dich in einigen „Erkennungspunkten“ wiedergefunden hast, dann ist das WICHTIGSTE zu verstehen, dass all das eine Art „Schutz“ Deines Körpers und Deiner Seele sind und diese Reaktionen, im Bezug auf das Erlebte, normal sind.

Wie wirkt sich Trauma auf unseren Körper aus?

Trauma hat nicht nur Einfluss auf unsere Emotionen, es manifestiert sich auch in unserem Körper.

Oft braucht es Jahre bzw. Jahrzehnte bis wir uns dessen bewusst werden. Leider meist erst dann, wenn der Körper anfängt zu reagieren bzw. nach Heilung zu rufen.

Doch was sind hier die Anzeichen, dass unser Körper auf ein verdecktes Trauma hinweist?

Unser Körper speichert alle Erfahrungen aus der Vergangenheit ab.

Vielleicht ist Dein Körper ständig angespannt, weil Dein Unterbewusstsein ihm vermittelt, dass eine Gefahr droht und er in ständiger Wachsamkeit sein muss.

Anhaltende Rücken-, Kopf- und Schulterschmerzen sind weitere Anzeichen dafür, dass Dein Körper ständig angespannt und „Hab acht“ Stellung ist.

In diesem Zustand befindet sich der Körper im Dauerstress was dazu führt, dass Du Dich trotz ausreichendem Schlaf, ständig schlapp, antriebslos und müde fühlst.

Vielleicht hast Du ja schon bemerkt, dass Du immer öfter krank wirst bzw. die Zeiten bis zur vollständigen Genesung immer länger dauern. Das kann dann die nächste „Stufe“ sein, wenn auf die ersten Symptome des Körpers nicht geachtet werden.

Ungesehenes bzw. ungeheiltes Trauma wirkt massiv auf unser Immunsystem ein, was zur Folge hat, dass die körpereigene Abwehr immer mehr geschwächt wird und wir viel anfälliger für Infektionen bzw. Krankheiten werden.

Unser Verdauungssystem ist ganz eng mit unserem Nervensystem verbunden.

Ein unerkanntes bzw. nicht geheiltes Trauma bzw. die damit verbundenen Stressreaktionen kann sich auch massiv auf unseren Magen- Darmbereich auswirken.

Magenschmerzen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall zeigen sich immer dann, wenn eine Situation eintritt, die uns und unser Nervensystem überfordern.

All diese Symptome dürfen nicht ignoriert werden – sie sind ein SCHREI Deines Körpers und Deiner Seele!

Wenn die Symptome, bei den Emotionen angefangen, ignoriert werden und auch die Rufe des Körpers kein „Gehör“ finden, dann werden sich im Laufe der Zeit andere Krankheiten manifestieren.

Diesen Symptomen Aufmerksamkeit zu schenken und die Bereitschaft hinzuschauen wo die WURZEL von all dem liegt, ist der Schritt hin zur HEILUNG.

Psychische Folgen eines Traumas

Obwohl die psychischen Folgen eines Traumas unser alltägliches Leben stark beeinflussen, werden sie als solche oft sehr lange nicht erkannt.

Doch welche Anzeichen gibt es, die auf ein Trauma hindeuten können?

  • immer wiederkehrende depressive Phasen, ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und/oder der inneren Leere, immer längere Phasen der Antriebslosigkeit/Trägheit und ein tiefes Gefühl der Traurigkeit
  • übermäßige Sorgen, unerklärlich starke Angstzustände und Panikattacken
  • starke Überforderung bzw. das Gefühl der Machtlosigkeit und die Angst vor Kontrollverlust
  • das Gefühl vom eigenen Körper getrennt zu sein bzw. nicht wirklich fühlen zu können

Diese Beispiele können Anzeichen eines verdeckten Traumas sein.

Wie wirkt sich Trauma auf unsere Beziehungen aus?

Ein Traum mit sich „herum zu tragen“ bedeutet immer, dass unsere zwischenmenschlichen Beziehugen, sei es Partnerschaft, Freundschaften oder berufliche Beziehungen, sehr davon beeinflusst werden.

Vor allem wenn narzisstischer und /oder sexueller Missbrauch eine tragende Rolle spielen ist es fast unmöglich anderen Menschen zu vertrauen.

Dein Unterbewusstsein ist, sobald Du mit anderen Menschen zusammen bist, ständig damit beschäftigt „abzuscannen“ ob irgendwo eine Gefahr lauert. Somit bist Du, meist unbewusst, immer damit beschäftigt Dich zu schützen.

Dieser „Schutzmechanismus“ macht es sehr schwer gesunde Beziehungen aufzubauen, denn die Angst wieder verletzt, missbraucht und/oder gedemütigt zu werden ist viel zu groß.

In der „New Age- / Spiri- / Esoszene wird das als „Hochsensibel“ verkauft, doch nach all meiner Erfahrung und meiner Recherche steckt dahinter in den meisten Fällen ein Trauma das geheilt werden darf.

Auch kann es sein, dass man Angst davor hat vor anderen Menschen sein WAHRES ICH zu zeigen.

Gefühle und die eigene Meinung bzw. Sichtweisen werden, aus Angst vor Ausgrenzung bzw. Ablehnung, zurückgehalten und so schweigt man lieber, anstatt sich zu äußern – oder man reagiert auf bestimmte Worte bzw. Situationen so stark, dass die Kommunikation aus dem „Nichts“ eskalieren kann. Das wiederum macht es sehr schwer Nähe in Beziehungen aufzubauen.

Sehr oft entwickelt es sich so, dass man es nicht schafft Nähe und Distanz in einer Beziehung auf gesunde Weise zu „regulieren“. Manchmal hat man das Gefühl sich extrem zurückziehen zu müssen, ein anderes Mal sucht man extrem die Nähe.

Dieses Verhaltensmuster führt IMMER in toxische Beziehungen!

Die Anzeichen und „Verhaltensmuster“ zu erkennen bedeutet, dass man sich selbst ganz genau beobachten und reflektieren MUSS. Denn nur so können wir ERKENNEN und VERSTEHEN, wo die Wurzel von all dem liegt. Vielleicht macht dieser Gedanke erstmal Angst, jedoch ist es ein sehr großer Schritt hin zur Heilung.

Wie können traumatische Erfahrungen heilen?

Das Erkennen, dass wir eine schwere Last mit uns herum tragen die unser Leben und unsere Beziehungen stark beeinflussen und zu verstehen, dass so viele von uns ein „zerbrochenes Herz“ haben, ist der wichtigste Schritt hin zur Heilung.

Es gibt verschiedene „Bewältigungsstrategien“ die uns dabei unterstützen können mit dem Erlebten und den Folgen daraus besser umgehen zu können.

Schreiben bietet Dir einen sicheren Raum Dich auszudrücken ohne Angst haben zu müssen, dass Du dafür „verurteilt“ wirst.

Durch das Aufschreiben Deiner Gedanken und Gefühle wird ein Prozess angestoßen der Dir hilft, Dich und Deine Emotionen besser zu verstehen und sie zu verarbeiten.

Achte auf Deine Atmung. Vor allem in Momenten die sich überfordernd anfühlen läuft unser Nervensystem auf „Hochtouren“ und wir sind geneigt entweder viel zu flach oder hoch in die Schultern, anstatt tief in den Bauch zu atmen.

In solchen Momenten bleib stehen oder setze Dich hin und atme ganz bewusst und ruhig, tief in den Bauch, durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus. Das hilft, dass Dein Nervensystem sich wieder beruhigen kann.

Vermeide jedoch UNBEDINGT jede Art von okkulten Atemtechniken wie z. B. holotropes Atmen!!!!!! Diese Arten der „Atemtechnik“ sind gefährlich und können Dir massiv schaden!

Durch traumatische Erfahrungen haben wir oft das Gefühl bzw. die Verbindung zu unserem Körper verloren.

Das „Abklopfen“ Deines Körpers kann Dir helfen wenn Du spürst, dass Deine Beine, auf Grund der Überforderung, stark kribbeln (restless Legs).

Klopfe mit Deinen Handinnenflächen Deinen Körper, an allen Stellen die Du gut erreichen kannst, sanft ab. Das kann Dich darin unterstützen Dein Nervensystem zu beruhigen und Dich und Deinen Körper wieder zu spüren.

WAHRHAFTIGE seelische Heilung erlangen wir, aus meiner eigenen Erfahrung und meiner christlichen Sicht jedoch nur dann, wenn wir in erster Linie bereit sind hinzuschauen um zu erkennen und dann umkehren – hin zu Gott und wir bereit sind unser Leben in die Hände von Jesus geben.

Das so viele Beziehungen, seien es familiäre, partnerschaftliche, freundschaftliche oder berufliche, zerbrochen sind liegt in erster Linie daran, dass viele Menschen eine zerbrochene Beziehung zu Gott haben.

Oft über Generationen weiter gegebenes Trauma und die immer mehr aufkommende VERFÜHRUNG sich SELBST verwirklichen zu wollen – all dass treibt uns immer weiter weg von Gott.

Das Erkennen, wie sehr Gott uns liebt und welche Gnade er uns durch Jesus zuteil werden lässt und die „Beziehung“ zu ihm zu heilen, heilt schon soviel in unseren Herzen.

Jesus sagt: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will Euch Ruhe schenken“.

Aus meiner eigenen Erfahrungen kann ich sagen, dass er Wort hält!

Solltest Du auf Deiner Suche bzw. nach Heilung in die New Age- / Spiri- / Esoszene gelangt sein, dann geh da raus!

Wenn Du es alleine nicht schaffst dann bete das Gott Dich da heraus nimmt und wende Dich evtl. an Menschen, die Dich dabei unterstützen.

Wenn wir uns IHM zuwenden, dann wird er unsere Herzen heilen. Wir werden vielleicht nicht ALLES verstehen und Fragen, warum wir bestimmte Erfahrungen machten bleiben erstmal unbeantwortet, jedoch wird er uns das, was wir ERKENNEN und VERSTEHEN sollen zeigen.

Jesus hat ALLES an Leid, Schmerz, Ungerechtigkeit und Demütigung erfahren und er weiß genau wie es uns geht. ER ist DER verständnisvollste und liebevollste Heiler und Psychotherapeut den man sich nur vorstellen kann!

Wenn wir bereit sind uns die „Wurzel“ unseres Leides anzuschauen, dann können wir das Erkannte und den dazugehörigen Schmerz in SEINE Hände legen – ER hilft uns, ER wirkt IN uns, ER heilt unsere Herzen und unsere Seele!