Die Sucht nach Anerkennung

ICH bin kein Sünder und Schuld gibt es nicht!
18/08/2024
Du sollst Vater und Mutter ehren
06/09/2024
Show all

Der Wunsch, dass wir gesehen, gehört und anerkannt werden steckt in jedem Menschen und ist ein ganz normales Bedürfnis.

Schon als Kind freuen wir uns darüber wenn unsere Eltern uns loben, weil wir etwas gut gemacht haben und es ist ganz normal, dass wir dieses Bestreben nach Lob und Anerkennung auch in unserem weiteren Leben haben.

Sei es das Lob der Lehrer in der Schule, den Vorgesetzen im Berufsleben, ein „das hast Du wirklich gut gemacht“ – ganz gleich, ob im Berufsleben oder im privaten Umfeld – stärkt unser Selbstwertgefühl, macht uns glücklich und gibt uns das Gefühl angenommen zu sein.

Doch was ist, wenn wir uns irgendwann von diesem Wunsch nach Anerkennung getrieben fühlen bzw. wenn wir diese Anerkennung in der Kindheit/Jugend nie wirklich bekommen haben und stetig danach streben sie endlich zu erhalten?

Wege, die ersehnte Anerkennung zu erhalten, gibt es viele

Einige Beispiele sind:

  • man opfert sich übermäßig für andere auf und tut alles, um Lob und Anerkennung zu bekommen
  • man entwickelt einen extremen Perfektionismus, um ja alles richtig zu machen
  • man bedient sich Social Media und baut sich einen „Fan Club“ auf

Doch ganz gleich welchen Weg man wählt, es wird niemals ein Weg sein der glücklich und zufrieden macht.

Die ständige Suche nach Anerkennung kann sich im Laufe der Zeit zu einer Geltungssucht entwickeln

Der Grundstein für diese Suche nach Anerkennung wird schon in der Kindheit gelegt.

Wer als Kind von seinen Eltern übermäßig für tolle Leistungen gelobt wurde, strebt auch als Erwachsener danach immer Bestleistung zu bringen, um diese Anerkennung von seinem Umfeld zu bekommen. Andere wiederum, die als Kind mehr Liebesentzug als Anerkennung bekommen haben, sind als Erwachsene noch mehr darauf aus Anerkennung zu erhalten.

Zum einen, weil sie diese Anerkennung dringend für ihr Selbstwertgefühl benötigen, zum anderen aber auch oft, um den Eltern oder anderen Familienmitgliedern beweisen zu klönnen, dass sie gut sind und etwas „geschafft“ haben.

Diese Suche nach Anerkennung bzw. die dadurch entwickelte Geltungssucht kann mit der Zeit sehr starke narzisstische Züge entwickeln. Meiner eigenen Beobachtung und Recherche nach betrifft das hauptsächlich Frauen, jedoch sind auch Männer davon nicht ausgenommen. Der weibliche Narzissmus ist immer bestrebt „großartig“ bzw. „etwas besonderes“ zu sein, denn nur das gibt ihnen das Gefühl gesehen und geliebt zu sein.

Frauen, mit diesen narzisstischen Zügen, tun enorm viel um erfolgreich zu sein. Sie achten sehr darauf elegant und attraktiv zu wirken, sie posten übertrieben viele Bilder von sich selbst und sie lieben es im Rampenlicht zu stehen.

Vor allem die Ausbreitung von Social Media hat diese Geltungssucht stark unterstützt. Niergendwo ist es leichter diese ersehnte Anerkennung zu erhalten, wie auf den verschiedenen sozialen Plattformen. Hier kann man sich seine „Zielgruppe“ selbst definieren und durch verschiedenste Möglichkeiten der Kommunikation sich seinen eigenen „Fan Club“ aufbauen. Durch die Likes und die zustimmenden Kommentare kann man sich täglich die gewünschte Anerkennung einfach „abholen“.

Sollte mal der ein oder andere dabei sein der anderer Meinung ist bzw. nicht in die Lobeshymnen einsteigt, dann ist es ein leichtes denjenigen in die Schranken zu weisen oder einfach aus der „Gruppe“ zu entfernen. Hinter die perfekt aufgebaute Fassade der Grandiosität darf NIEMAND schauen, denn hier würde man ganz schnell starke Selbstzweifel, ein niedriges Selbstwertgefühl und eine große Angst vor Ablehnung und Kritik finden.

Genau aus diesem Grund ist es für Meschen mit einer Geltungssucht auch nicht möglich Kritik zu etragen. Selbst konstruktive Kritik wird als Angriff angesehen und erzeugt oft starke emotionale Reaktionen.

Dieses ständige Bestreben ein „perfektes Bild“ nach Außen aufrecht erhalten zu müssen erzeugt einen ernormen Stress, der sich auf unterschiedliche Weise im Leben zeigen kann

  • man fühlt sich immer mehr erschöpft
  • es zeigt sich eine zunehmende negative Einstellung und Gereiztheit
  • der Körper reagiert mit Symptomen oder gar einer Krankheit
  • es fällt einem schwer ein- bzw. durchzuschlafen
  • man entwickelt eine Essstörung

und einiges mehr.

Wie entsteht eine Geltungssucht?

Die Geltungssucht zeigt sich in den meisten Fällen erst im Erwachsenenalter. Die Ursache hierfür liegt jedoch IMMER in der Kindheit.

Vor allem dann, wenn man sich als Kind ungeliebt, ausgegrenzt und sich keiner Gruppe zugehörig gefühlt hat, kann dieser NATÜRLICHE Wunsch sich zu einem Drang entwickeln.

Wer IN SICH nicht weiß, dass er geliebt, gewollt und wertvoll ist, wird diese Bestätigung IMMER im Außen suchen und andere Menschen, auf oft sehr manipulative Art, davon überzeugen wollen wie großartig er/sie ist.

Wie erkennt man Menschen mit Geltungssucht?

  • Geltungssüchtige Menschen suchen das Rampenlicht

Sie sind sehr präsent, wollen grundsätzlich immer im Mittelpunkt stehen und von anderen bewundert werden. Mit allem was sie sagen oder tun versuchen sie die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu ziehen. Auf ihrer Suche nach Bewunderung teilen sie anderen gerne mit welch großartige Leistung sie vollbracht haben und wie erfolgreich sie sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob danach gefragt wurde oder nicht.

  • Sie lügen und übertreiben maßlos

Menschen mit einer Geltungssucht malen ihre „Geschichten“ oft sehr großzügig aus und scheuen sich auch nicht davor zu lügen.

Damit sie von anderen Menschen als besonders angesehen werden erfinden sie die grandiosesten Geschichten und Erfahrungen aus ihrem Leben. Das einzige was sie damit bezwecken wollen ist, dass sie die Aufmerksamkeit bekommen, nach der sie sich sehnen.

  • Sie übertreiben ALLES

Alles was sie erzählen ist meist völlig dramatisiert und maßlos übertrieben. Mit dieser Masche können sie sich sicher sein, dass sie ihre „Zielgruppe“ erreichen und genau die Aufmerksamkeit bekommen, die sie sich wünschen.

  • Sie geben keine Fehler bzw. Schwächen zu

Wenn sie mal einen Fehler machen oder ungewollt eine Schwäche aufgezeigt wird werden sie diese erstmal auf keinen Fall zugeben. Sie werden erstmal ALLES in Bewegung setzten um es von sich zu weisen. Sollte es so sein, dass sie keine andere Möglichkeit mehr haben einen Fehler oder eine Schwäche einräumen zu müssen, scheuen sie sich jedoch weiterhin nicht davor, anderen Menschen oder den Umständen die Schuld hierfür zuzuschieben.

Wie begegnet man einem Menschen mit einer Geltungssucht am besten?

In erster Linie immer mit offener und ehrlicher Kommunikation, die unbedingt freundlich und respektvoll sein MUSS. Teile Deine Sichtweise und Deine Erkenntnisse mit, stehe zu Deiner Meinung und lass Dich auf keinen Fall in „Grund und Boden“ reden.

Auch wenn es eine heftige emotionale Reaktion gibt ist NIEMANDEM geholfen, wenn man laut bzw. angreifend wird. Ganz im Gegenteil, ein Mensch mit Geltungssucht wird sich durch so eine Reaktion noch bestätigt fühlen und in keinster Weise bereit sein, sich selbst zu reflektieren.

Gespräche sollten IMMER auf Augenhöhe stattfinden! Jedoch ist hierbei wichtig darauf zu achten, dass man von dem Menschen mit der Geltungssucht nicht manipuliert wird, denn darin sind sie extrem gut!

Was tun, wenn alle Kommunikationsversuche nichts bringen?

Ganz klar – DREH DICH UM UND GEH WEG!

Egal, was dieser Mensch im Außen „veranstaltet“, IGNORIERE die Show und mach Dir immer wieder bewusst, dass geltungssüchtige Menschen ALLES tun, damit sie die Aufmerksamkeit im Außen erhalten.

Sobald Du Dich abwendest schützt Du Dich selbst, hilfst aber auch zeitgleich dem Menschen mit der Geltungssucht. Da sie, durch ihr mangelndes Selbstwertgefühl, massiv von der Anerkennung und der Bewunderung anderer Menschen abhängig sind, werden sie mit jedem Rückzug Stück für Stück auf sich selbst „geworfen“. Wenn sie bereit sind sich ihre eigenen Themen dann anzuschauen und sich selbst zu reflektieren kann das ein großer Schritt in Richtung Heilung sein.

Was kann ein Mensch tun, der unter Geltungssucht leidet?

  • Der erste WICHTIGE Schritt ist die Bereitschaft sich selbst zu reflektieren und das ERKENNEN, dass hier etwas angeschaut werden sollte
  • Es braucht die Bereitschaft VERSTEHEN zu wollen, wie diese Sucht nach Anerkennung entstanden ist. Denn nur durch das ERKENNEN und VERSTEHEN kann sich etwas VERÄNDERN.

Aus meiner christlichen Sicht und meiner EIGENEN Erfahrung weiß ich, dass die Hinwendung zu Gott und die Anerkennung bzw. die Annahme von Jesus heilen wird, was geheilt werden soll.

Sobald wir damit aufhören uns als „Opfer“ von Menschen oder den Umständen zu sehen und erkennen, dass wir auch oft „Täter“ waren – wenn wir mit all dieser Schuld zu Jesus gehen und ihn aus tiefstem Herzen darum bitten das er uns vergibt – dann wird ER uns FREI machen und unsere Herzen heilen!

Durch das lesen in der Bibel und der tiefen Verbindung mit Gott/Jesus wird uns BEWUSST wie sehr wir geliebt und angenommen sind.

Sich dieser WAHRHAFTIGEN Liebe BEWUSST zu sein und dem damit verbundenen inneren Frieden reicht aus, dass man keine Anerkennung und Bewunderung von anderen Menschen mehr braucht!